Klassen berichtete von guten Erfahrungen mit Ärzten und Pflegern aus dem südamerikanischen Land.
„Dies war die Initialzündung für eine Projektgruppe, die eruieren sollte, ob es nicht sinnvoll sei, Auszubildende oder Fachkräfte aus Paraguay in das Emsland zu holen“, sagt Wessling. In Paraguay gibt es viele deutsche Kolonien, in denen die Bewohner die deutsche Sprache sprechen und in den Schulen gut ausgebildet werden, in ihrem Land jedoch kaum eine Perspektive haben. „Diese hätten sie hier im Emsland, da es derzeit in den Betrieben ein erhöhter Fachkräftebedarf gibt. Das trifft auf Fachkräfte genauso zu wie auf Auszubildende, insbesondere im gewerblich-technischen und im pflegerischen Bereich“, ist auch Delegationsteilnehmer und Vorstandsmitglied des Wirtschaftsverbandes, Dieter Barlage überzeugt. Über die Kontakte von Professor Klassen und seiner Frau wurde eine Reiseroute entworfen, die einen Besuch von deutschen Kolonien, Schulen und Unternehmen vorsah. Ziel der Delegationsreise war es, über Ausbildungsmöglichkeiten im Emsland zu informieren und im Rahmen eines Pilotprojektes erste junge Menschen für einen Ausbildungsbeginn im kommenden Jahr im Emsland zu bewegen.
Nach einer 24-stündigen Reise waren die Delegationsteilnehmer Edelgard Klassen, Mechtild Wessling, Maria Borgmann, Inge Otten, Wilhelm Kuipers, Dieter Barlage, Bernhard Sievering und Pastor Thomas Burke als Kuratoriumsvorsitzender der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Gast bei einer deutschstämmigen Unternehmerfamilie um Agnes Walde. Das Unternehmen Chacomer SA hat sich als Industriebetrieb mit 1.800 Mitarbeitern für den Handel und bei der Endmontage von Fahrrädern und Motorrädern in Paraguay etabliert. Bei diesem Gespräch bekamen die Delegationsteilnehmer wichtige Informationen für die angehenden Kontakte mit Schulen und Schülern. In der einwöchigen Reise wurden neun Schulen und Berufsbildende Schulen in den deutschen Kolonien „Friesland“, „Volendam“, „Sommerfeld“, „Menno“, „Fernheim“ und „Neuland“ besucht. Dabei trafen die Unternehmensvertreter auf ca. 400 Schülerinnen und Schüler.