Vertreter/innen aus dem Berufsfeld "Gesundheit" informieren Schüler/innen aus Paraguay

Weltweit und doch so nah dran - Digitale Berufsorientierung

Der Beginn der ersten Ausbildung ist manchmal ein Sprung ins kalte Wasser – neue Leute, neue Umgebungen und neue Aufgaben erwarten die jungen Erwachsenen. Umso wichtiger ist dann eine ausführliche Berufsorientierung vorab, vor allem für die, die im Rahmen des Projektes „Perspektive Emsland“ aus Paraguay in die Region kommen, über 20 Reisestunden dafür hinter sich bringen und möglichst genau wissen möchten, was sie hier erwartet.

Um ihnen diesen „Sprung“ zu erleichtern, hat der Wirtschaftsverband Emsland gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen seit Februar jede Woche eine online Videokonferenz zu einem ausgewählten Berufsfeld veranstaltet und die zugehörigen Berufe aus allen Perspektiven beleuchtet.

 

Das steckt hinter der dualen Ausbildung

„Uns war es wichtig, die Theorie und Praxis, die eine duale Ausbildung ausmachen, möglichst anwendungsnah zu zeigen“, beschreibt Mechtild Weßling, Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbandes Emsland, das Konzept genauer. „Dafür haben wir jede Woche Unternehmerinnen und Unternehmer, Auszubildende aus den Betrieben, Vertreterinnen und Vertreter der Bildungseinrichtungen, Schülerinnen und Schüler sowie unser Projektteam in einer großen Videokonferenz zusammengebracht."

So erfuhren die jungen Menschen aus Paraguay von Gleichaltrigen, was sie zu ihrer Ausbildung motiviert hat, was für Erfahrungen sie sammeln und welche Herausforderungen sie bereits meistern konnten. Vor allem die enge Verknüpfung von schulischem Wissen und der praktischen Anwendung in den Betrieben sehen die jungen Menschen als Vorteil. „Als Auszubildende darf man hier auch an verschiedene Geräte dran, man darf zuschauen und man wird angeleitet, man bekommt eine ausführliche Erklärung“, fasst es Candela Harms, Auszubildende Pflegefachkraft im St. Bonifatius Hospital, zusammen. Denn die duale Ausbildung, die in Deutschland bekannt ist, ist für die jungen Erwachsenen aus Paraguay neu und zum Teil noch gänzlich unbekannt.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Betriebe und Bildungseinrichtungen beschrieben zudem den Ablauf der Ausbildung, Strukturen und Voraussetzungen. Sie verdeutlichten auch, dass die Betriebe ihre Auszubildenden z. B. bei der Prüfungsvorbereitung unterstützen und immer ein offenes Ohr für sie haben. Bei der wöchentlichen Veranstaltung kamen viele verschiedene Berufsfelder von der Gesundheits- und Pflegebranche über gewerblich-technische Berufe, Logistik und Gastronomie bis hin zum Handwerk und der Landwirtschaft zusammen.

Das Projekt lebt von der engen Zusammenarbeit

„Wir haben unsere digitale Berufsorientierung unter anderem über Radiobeiträge direkt in Paraguay beworben“, berichtet Edelgard Klassen, die die Auszubildenden vor und während ihrer Zeit im Emsland begleitet. „Einige junge Menschen waren live dabei, andere haben die Mitschnitte von uns erhalten und Schulen werden diese Mitschnitte jetzt, wo die Schule in Paraguay wieder begonnen hat, auch im Unterricht zeigen.“

Zu den Schulen und weiteren Institutionen in Paraguay besteht seit 2018 ein enger Kontakt und regelmäßiger Austausch, der das Projekt „Perspektive Emsland“ erst ermöglicht hat. „Bei solchen digitalen Veranstaltungen schauen auch gerne alte Bekannte vorbei“, erzählt Ulrich Boll, Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Emsland und Geschäftsführer der Georg Boll GmbH & Co. KG. „Ein junger Mann, der in Paraguay Betriebswirtschaftslehre studierte, hat vor gut zwei Jahren ein Praktikum bei uns im Betrieb gemacht und konnte nun den Interessierten von seinen Erfahrungen und seinem beruflichen Werdegang berichten.“

Das Projekt „Perspektive Emsland“ hat zum Ziel, jungen Erwachsenen aus Paraguay eine Ausbildung im Emsland zu ermöglichen und gleichzeitig unbesetzte Ausbildungsstellen in der Region zu besetzen. „Für das Projekt stand von Anfang an fest, dass wir die Auszubildenden entscheiden lassen, ob sie nach der Ausbildung hier im Emsland bleiben oder zurück nach Paraguay möchten“, betont Mechtild Weßling. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn unseren Mitgliedsunternehmen und uns die motivierten jungen Leute erhalten bleiben.“ Das Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union und durch das Land Niedersachsen gefördert.

Die Mitschnitte der Digitalen Berufsorientierung finden Sie als Playlist hier.

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